Partnerschaften
Junge und alte Obstbauern
Kooperation der Moneschule mit dem Obst- und Gartenbauverein Mingolsheim
Der Bildungsplan der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sieht die Zusammenarbeit mit Partnern und die Öffnung der Schule in das kommunale Umfeld vor. Die Schülerinnen und Schüler sollen Hilfe und Anregung erhalten, verlässliche Kontakte zu Personen, Gruppen, Vereinen und Einrichtungen knüpfen, die ihnen die Teilhabe und Aktivität am Leben außerhalb der Schule und über die Schulzeit hinaus ermöglichen.
Neben dem Aspekt der sozialen Integration eröffnen sich darüber hinaus Entwicklungs- und Bildungschancen, die das Spektrum innerschulischer Lernprozesse erweitern und befruchten.
Ein gelungenes Beispiel hierfür ist unsere Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein (OGV), die nun schon seit vielen Jahren besteht.
Die Obstanlage beim Bergwald in Bad Schönborn-Mingolsheim besteht schon seit ca. 80 Jahren und stellt damit ein kleines Stück Mingolsheimer Ortsgeschichte dar. In den 30er-Jahren hat der ehemalige Bürgermeister Otto Friedrich Dochat im Gewann „Waldstücker“ eine Musterobstanlage in Planung genommen. Diese entstand dann in den Jahren 1935/36 auf einem 122 Ar großen Allmendstück auf dem Zwetschgen, Pfirsiche sowie verschiedene Beerensorten gepflanzt wurden. Der Verein bewirtschaftet die Obstanlage, die seit 1959 vornehmlich mit Apfel- und Mirabellenbaumbestand bestückt ist.
Schüler und Schülerinnen der F.J. Mone – Schule machten sich vor 15 Jahren auf, um an einem schönen Märzmorgen ihr neues Betätigungsfeld kennen zu lernen und eine Baumreihe mit ca. 50 Apfelbäumchen zu pflanzen. Ein ortsansässiges Kieswerk übernahm die Kosten für die Beschaffung der Jungbäume. Herzlichen Dank für diese lohnenswerte Investition!
Ein ganzes Team fachkundiger Vereinsmitglieder leitete die Schülerinnen und Schüler beim Setzen der Jungbäumchen an. Sie gaben wertvolle Tipps und Tricks um das Arbeiten zu erleichtern, aber auch um den Jungpflanzen ein gutes Anwachsen zu ermöglichen. In den nächsten Wochen, Monaten und Jahren besuchten die Schüler und Schülerinnen immer wieder „ihre“ Bäume und beobachteten deren Entwicklung, aber auch jahreszeitlich anfallende Arbeiten mit den „Obstbauern“ wurden durchgeführt. Die Apfelbäumchen wurden gehegt und gepflegt, gewässert, es wurde Unkraut entfernt, Schädlinge abgesammelt, die Bäume geschnitten, Äste eingesammelt, das Gras gemäht und vieles mehr. Im Laufe der Zeit konnten die Vereinsmitglieder aber auch die Moneschüler viele Erfahrungen mit der Pflege und der Bewirtschaftung von Obstbäumen sammeln. Nach dem Arbeitseinsatz wurde die Tatkraft der Schülerinnen und Schüler dann meist mit Apfelsaft, belegten Brötchen und Kuchen versüßt und dabei die nächsten Schritte und das weitere Vorgehen geplant.
Mit viel Freude und Engagement gingen und gehen die Schülerinnen und Schüler an die Arbeit
… und schließlich erwartet sie dann auch reicher Lohn! Wenn im Herbst die Bäume voller Äpfel hängen, ist endlich die Erntezeit da und die Moneschülerinnen und Moneschüler pflücken „ihre“ Äpfel von den Bäumen.
Am besten schmecken den Schülerinnen und Schülern die Äpfel ganz frisch direkt vom Baum. Ein Teil der Äpfel wird aber auch eingelagert und dann im Laufe der Zeit mit Genuss in der Schule verspeist. Darüber hinaus werden die Äpfel aber auch zu Apfelsaft, Apfelkuchen, Apfelgelee oder weiteren Leckereien verarbeitet.
Unsere Apfelbäume tragen so in vielerlei Hinsicht zur Erweiterung der Perspektiven unserer Schülerinnen und Schüler bei: neben dem Kennenlernen von Kooperationspartnern und außerschulischen Betätigungsfeldern werden Aktivität und Teilhabe durch vielerlei Lernfelder gesichert. Die Arbeiten rund um die Apfelbäume tragen sowohl zur Vorbereitung auf berufliche Tätigkeiten als auch auf lebenspraktische Bereiche bei. Des Weiteren werden Impulse zur Erhaltung der Natur sowie zu einer gesunden Ernährungsweise gegeben und damit das Natur- und Gesundheitsbewusstsein geschult. Insgesamt stellt damit das Apfelbaumprojekt einen wertvollen Beitrag unseres Schulprofils dar, bei dem die Schülerinnen und Schüler tatkräftig und lebensnah, anschaulich und eigenaktiv ihre Lebenswelt kennen lernen können. Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für dieses ganzheitliche Lernfeld bestärkt uns und unsere Kooperationspartner, dieses Projekt weiterzuführen.